Bielefeld steht auf

George Orwell

Bielefeld steht auf

08.10.23, 14:00 auf dem Rathausplatz. Nach und nach treffen Demonstranten aus Bielefeld und aus verschiedenen Gegenden Nordrhein-Westfalens ein. Auf der anderen Seite, etwa 50 bis 80 Menschen, Antifa, Omas gegen rechts und einige Maskenträger, die gerade ein Lied mit der Zeile „auf sie mit Gebrüll“ aus den Lautsprechern wummern. Da unsere Redner noch nicht begonnen hatten, ging der Verfasser mal rüber. Dort stand ein netter Herr mit einem Schild „mehr Bildung für Nazis“ und „Faschismus ist keine Meinung“. Während unserer Unterhaltung stellte sich heraus, dass er uns alle für Nazis hielt. Meine Einladung, zu unserer Kundgebung zu kommen und sich vom Gegenteil zu überzeugen, wurde dankend abgelehnt. Bei den Omas gegen rechts passierte dann so ziemlich das gleiche. Es ist eine absurde Situation: Menschen, die eigentlich auf unserer Seite stehen, verweigern sich dem Diskurs.

Dann begann unsere Kundgebung. Von verschiedenen Rednern wurde verdeutlicht, welche Probleme es zu bewältigen gibt. Im Grunde genommen kennen wir sie alle. Wenn einem allerdings die aktuelle Liste der anstehenden Themen drastisch „um die Ohren gehauen wird“, dann stellt sich die Frage, was denn noch geschehen muss, um einen umfassenderen demokratischen Widerstand zu entfachen.

  • Kriegspolitik,
  • Cancel Culture,
  • gesellschaftliche Spaltungen unterschiedlichster Art,
  • Steuer- und Abgabenpolitik (kalte Enteignung),
  • Gesundheitspolitik,
  • Energiepolitik,
  • Informationsdefizite unserer Medien,
  • desolate Zustände in unseren sozialen Einrichtungen,
  • hohe Inflation,
  • schwächelnde Wirtschaft,
  • Kritik an unserer Rechtsstaatlichkeit
  • Bericht über das polizeiinterne Stimmungsbild

und vieles andere mehr müsste doch reichen, um die verschiedenen Strömungen unserer Gesellschaft zu einem erfolgreichen, demokratischen Widerstand zu bewegen. Am Sonntag waren wir etwas über 500 Menschen, die einfach nicht bereit sind, sich beliebig gängeln zu lassen. Wenn Ihr Euch aufrafft, dann sind wir nächstes Mal wieder mehr?