Die Änderung des Klimas ist das Normale

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Die Änderung des Klimas ist das Normale
Ein Beitrag von Dr. Jürgen Wächter

Seit Entstehung unserer Erde ändert sich das Klima kontinuierlich. Betrachten wir z. B. die letzte Million Jahre, so sehen wir eine Abfolge von langen, etwa 100.000 Jahre währenden Eiszeiten, die von Warmzeiten von etwa 15.000 Jahren unterbrochen werden. Ursächlich für diese Schwankungen der Temperatur sind Änderungen im Bahnverlauf der Erde um die Sonne, der Neigung der Erdachse und der Präzision der Erdrotationsachse. Je nach dem Grad dieser Schwankungen ändert sich periodisch die Temperatur auf der Erde, was nach ihrem Entdecker als Milancović-Zyklen bezeichnet wird. Die letzte Eiszeit endete vor etwa 12.000 Jahren. Heute leben wir in einer Warmzeit, die ihren Temperaturhöhepunkt vor etwa 3.500 Jahren in der Bronzezeit hatte. Seitdem wird es wieder kälter.

Die Abkühlung der Erde hin zur nächsten Eiszeit geschieht nicht linear, sondern auch hierbei gibt es Schwankungen. So gab es sich über mehrere Jahrhunderte erstreckende wärmere Phasen, die mit kulturellem Aufstieg und einer guten Ernährungslage der Menschen einhergingen. So etwa in der Antike mit der Hochblüte der Mittelmeerkulturen, dem Hochmittelalter in dem die Wikinger z. B. Grönland besiedelten und in der frühen Neuzeit mit der Blüte der Renaissance.

Kältere Phasen waren mit Niedergang oder mit Not verbunden, etwa in der frühen Eisenzeit und im Früh- und im Spätmittelalter mit seinen Pestepidemien. Besonders nach 1600 kühlte es zunehmend ab, so dass die Zeit bis 1850 „Kleine Eiszeit“ genannt wird. Damals waren die Winter extrem kalt, wie wir das auf niederländischen Gemälden mit zugefrorenen Grachten sehen können. Für die Landwirtschaft war es eine schwierige Situation und Hungersnöte und Kriege die Regel. Millionen Menschen verließen ihre westeuropäische Heimat und wanderten nach Russland, dem Balkan und Nordamerika aus. Seit 1850 gehen wir nun wieder in eine wärmere Phase über.

Innerhalb der kälteren und wärmeren Phasen gibt es einzelne Jahre mit katastrophalen Temperatureinbrüchen, die von vulkanischer Asche ausgelöst werden. Am fürchterlichsten war der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora. Die ausgestoßene Staubmenge war so gewaltig, dass sie noch in Europa die Sonne verdunkelte, es im Juli 1816 schneite und die Ernten fast völlig ausfielen. In diesem „Jahr ohne Sommer“ hungerten die Menschen europaweit. Andere große Vulkanausbrüche gab es 1788 und 1848, was in beiden Fällen Mitursachen für den Ausbruch der Revolutionen in Frankreich war.

Wir sehen also, dass Änderungen des Klimas etwas ganz Natürliches sind. Doch was ist mit dem Kohlendioxid (CO2), das ja oft als Schuldiger hingestellt wird? Macht man Versuche in Treibhäusern führt dessen Steigerung zu leichter Temperaturerhöhung. Im Weltmaßstab scheint das jedoch anders zu sein. Kohlendioxid hat in unserer Luft lediglich einen Volumenanteil von 0,04 %. Anhand von Eisbohrkernen haben Wissenschaftler festgestellt, dass in der Vergangenheit immer erst die Temperatur stieg und sich danach der Kohlendioxid -Wert erhöhte. Kohlendioxid ist also nicht Ursache, sondern Folge von Temperaturerhöhungen, was mit Gasaustausch mit den Ozeanen zu tun hat. Der heutige leichte Anstieg von Kohlendioxid passt damit genau zur natürlichen Temperaturerhöhung seit 1850. Kohlendioxid ist zudem der wichtigste Nährstoff für Pflanzen und Voraussetzung für die Bildung von Sauerstoff. Eine Erhöhung des Kohlendioxids sowie Wärme führen somit auch zu größerem Pflanzenwachstum.

Den Eintrag von Schadstoffen in die Luft sollten wir verringern, um gesundheitliche Folgen für Menschen und Tiere zu minimieren. Doch in eine Klimapanik müssen wir nicht verfallen. Ganz im Gegenteil. Insgesamt können wir dem natürlichen Temperaturanstieg ruhig entgegensehen. Und damit sind auch politische Schnellschüsse wie Verbote von Heizungen, Fahrradautobahnen oder der Wechsel auf Elektroautos völlig überflüssig. Statt Klimapanik zu schüren, freuen wir uns doch lieber, dass wir im Winter weniger heizen müssen, die landwirtschaftlichen Ernten steigen werden und uns bis zur nächsten Eiszeit noch zwei oder drei Jahrtausende Zeit bleiben.