Sanierung der Heeper Straße
Sanierung der Heeper Straße
Muss das wirklich so sein?
„Das Amt für Verkehr der Stadt Bielefeld plant den Vollausbau der Heeper Straße auf einem ca. 2,6 km langen Teilstück zwischen Teutoburger Straße und der Straße Am Venn. Der Verkehrsraum soll neu und zeitgemäß aufgeteilt werden. Es ist vorgesehen, attraktive Fuß- und Radverkehrsanlagen sowie moderne Anlagen des ÖPNV zu schaffen.“
https://sanierung-heeperstrasse.de/
So soll es aussehen:
Der Umbau soll im Zuge von Kanalsanierungsarbeiten erfolgen und so kostengünstig umgesetzt werden. Anliegern flatterten schon einmal Mitteilungen ins Haus, wonach diese an den Kosten der Umbauarbeiten beteiligt werden sollen.
Dazu einige Anmerkungen:
- Anlieger und Geschäftsinhaber werden nicht besonders glücklich darüber sein, dass ihnen auf einer Straßenseite alle Parkplätze genommen werden und sie dafür auch noch bezahlen sollen.
- Hier wird von Rot-Grün mit Anwohnergeld kalkuliert, dass bei der Umsetzung fehlen wird. Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Landtag ist abzusehen, dass das Kommunale Abgabengesetz im April geändert wird. Eine finanzielle Bürgerbeteiligung an derartigen Projekten wird es danach nicht mehr geben. Die Kalkulation ist also unseriös.
- Haltebuchten für Busse wird es nicht geben. Auf der Heeper Straße führen 13 Linien allerdings 400 Busfahrten täglich durch.
- Dazu ist ein Pulkverkehr geplant. Der Individualverkehr darf auch stehende Busse nicht überholen und hat bei jedem Stopp ebenfalls zu halten. Damit sind Staus vorprogrammiert.
- Parallel zur Heeper Straße sind bereits gut ausgebaute Radwege bis zur Teutoburger Straße Wozu sind dann noch Bike-Lanes erforderlich?
Der Verfasser, selbst auch Radfahrer, bezweifelt, dass hier ein Problem zu Ende durchdacht wurde. Noch gibt es keinen Trend zu einem 25% Radfahrer-Aufkommen am Gesamtverkehr bis 2024. Diese Zahlen wurden mit dem Radentscheid allen Ernstes vertraglich festgelegt. Im Gegenteil, die Zulassungszahlen von Neufahrzeugen sind 2023 in Bielefeld erneut gestiegen.
Demnach sollte der Rat der Stadt Bielefeld darüber befinden, dass der Vertrag mit dem Radentscheid wegen falscher Prognosen seitens des ADFC aufgekündigt wird. Die Stadt braucht keine ideologisch begründeten, sondern Vernunft- und faktenbasierte Lösungen. Dazu wäre die verbesserte Instandhaltung der vorhandenen Fahrrad-Infrastruktur schon mal ein guter Anfang.
- Jochen König