Wie aus einer Wurst ein Würstchen wird

Wie aus einer Wurst ein Würstchen wird – oder 2% Inflationsrate
Wer kennt sie nicht? Die westfälische Mettwurst. Noch vor vier Jahren kostete sie, als ganze, ein Kg schwere, im Tuch gereifte Wurst, etwa 10,- bis 12,- €. Damit sie auch gut schmeckt, konnte man sie eine angemessene Zeit zum “Lufttrocknen“ lagern. Sie verlor zwar etwas an Gewicht und Volumen, aber der Geschmack entschädigte den Aufwand deutlich.
Seit 2021 steigerte sich der Preis auf erst 14 €, dann 16 € und letztlich auf 19 €. Dass nennt man sinnigerweise auch “Salamitaktik“. Nun ja, von 12 € auf 19 €, ist etwas mehr als 2% Inflationsrate, nämlich gut 58 %.
Mittlerweile kostet unsere Mettwurst 15 €. Der Verbraucher jubelt: die Wurst ist wieder billiger!
Ist das auch so? OK, der Preis ist um 25 % gesunken, aber gleichzeitig wurde das Gewicht um 30 % reduziert. Das entspricht, nach Adam Riese, einer weiteren Preissteigerung von 20%. Leider sind die Rechenkünste von Adam Riese nicht mehr so in Mode. Daher hat niemand gemerkt, dass die gesamte Preiserhöhung seit 2021 dem 2,1-fachen entspricht. Ach ja, das 2-fache entspricht 2%, oder hat die Politik in unserem Lande etwas nicht verstanden? Oder will man uns ver…? Und wenn wir jetzt unsere luftgetrocknete westfälische Mettwurst betrachten, so sehen wir sehr erstaunt, dass unsere Lebensmittelindustrie aus der westfälischen Mettwurst ungestraft nun ein Würstchen gemacht hat.
Was ist Dir beim Einkauf so aufgefallen? Der Preis der Butter?, oder der vom Fleisch?, vielleicht auch, dass das Toilettenpapier jetzt weniger Blätter pro Rolle hat? Hast Du dich schon mal gewundert dass die Packung deiner Lieblingskekse jetzt 219 statt 250g Inhalt hat? Eines ist Dir aber ganz bestimmt aufgefallen, die Preise für die Artikel des täglichen Bedarfs sind erheblich gestiegen, und da nutzt es gar nichts, dass Handys günstiger geworden sind.